Das Leben (19) : PIANO GRANDE in Umbrien
Eine beindruckende Landschaft umrahmt von den Sibyllinischen Bergen.
Ehrfurcht vor der Natur - einmal in ihrer Schönheit des Hochtales und zum anderen in Betroffenheit der Erdbebenschäden wegen.
Das Piano Grande (Große Tiefebene) ist eine große Hochebene in den mittelitalienischen Apenninen. Das Piano wird von der Sibillinischen Berggruppe (italienisch Monti Sibillini) flankiert, deren höchster der Monte Vettore auf 2476m ist. Im Frühling und Sommer bietet es eine erstaunliche Vielfalt an Wildblumen. Sein einziges Dorf, Castelluccio, liegt auf einem hohen Felsen in der Mitte der Hochebene und ist berühmt für die kleinen zarten Linsen, die in der umliegenden Ebene angebaut werden.
Faszinierend ist die Vielfalt an Grüntönen oder die überwältigende Farbenpracht, wenn die Erbsenfelder blühen. Allein schon die Anfahrt von Ascoli Picene aus, hat uns gegeistert und an der Hochebene konnten wir uns nicht satt sehen. Eine unwirkliche archaische Landschaft, die zum Träumen anregt.
Nicht bewußt war uns, dass wir uns im Gebiet des Erdbebens von 2016 begaben. Amatrice hat man im Kopf, doch bei Norcia - eben dieses Gebiet hier - macht es nicht klick, obwohl hier eines des Epizentren lag. Der Ort Casteluccio ist fast vollständig zerstört und von Armee gesichert. So konnten wir auch die geplante Strecke zurück nicht nehmen - die Strasse gab es schlichtweg nicht mehr - und wurden über Norcia umgeleitet. Auch Norcia ist nach knapp zwei Jahren immer noch von Militär abgesperrt. man läßt nur sukzessiv Anwohner hinein. Die Ortschaften auf dieser Umleitungsstrecken waren von Zerstörung und Notunterkünften gekennzeichnet. Die Straßenführung oft nur über Ampel-Schaltungen zu machen. Es wird viel getan und muss aber noch viel mehr getan werden. Es macht einen betroffen und auch wieder demütig und dankbar, wenn man durch diese zerstörten Ortschaften fährt, in denen die Bewohner ihren Lebensbereich innerhalb weniger Sekunden verloren haben.
[if !supportLineBreakNewLine] [endif]