Das Leben (54) : ... ihr Ziel schließt demnächst ...

Wir waren über Pfingsten wieder in Italien. Diesmal waren wir in Grado. Einmal zum Abschalten (eine Bücherkiste lässt grüßen) und natürlich auch um moderat zu Besichtigen. Udine, Triest, Miramare ... eine Ecke Italiens, die uns noch abging.

Was uns noch nicht passiert ist, dass wir einen Tag früher aus dem Urlaub zurück fuhren. Das lag am Wetter. Eine Regenfront machte sich aus Westen breit und es war abzusehen, dass unsere letzter Tag in Grado ein Regentag sein würde. Also beschlossen wir loszufahren und Civadale dei Friaul zu besuchen und auf dem Weg dorthin das Kloster Castelmonte zu besuchen. Ins Navigationssystem eingegeben folgten wir der Route, die uns angegeben wurde. Etwas sonderbar fuhren wir über idyllische Landstrassen, noch idyllischere Ortschaften und schließlich ins Nichts nach links - immer bergauf - ebenfalls idyllische Waldstrassen. Dafür, dass es eines der bekanntesten Pilgerorte in Italien war (laut Reiseführer), war es etwas sparsam beschildert. Ab und zu tauchte eine Kreuzwegkapelle auf - in sehr großen Abständen - das ließ uns hoffen, auf der richtigen Spur zu sein. Und tatsächlich - nach vielen gefühlten Höhenmetern - sahen vor uns das Kloster Castelmonte. Der Parkplatz wirkte überdimensioniert, zumal er bis auf drei Autos völlig leer war. Wir stellten unser Auto ab und unsere Navigation sagte: "Sie haben Ihr Ziel erreicht. Es kann sein, dass es in wenigen Minuten schließt" - aha.

Also auf gehts - wir spurteten die Treppen nach oben - links herum in eine Gasse - rechts herum wieder Treppen und dann sahen wir das Kirchenportal - offen. Die letzten Stufen nach oben geschafft. Doch wir hatten Glück : eine Pilgergruppe hatte sich eingefinden und der begleitente Priester hat von der Kanzel aus in aller Ruhe Kirche, Pilgerziel und viele sehr viele Hintergrundinformationen zu erzählen. So konnten wir in Ruhe ankommen und Castelmonte auf uns wirken zu lassen.

Eugen